Heute ist es wichtiger denn je, dein Netzwerk strukturiert zu erfassen. Nur so greifst du schnell auf NAS, Smart‑TVs oder Drucker zu und identifizierst ein gesuchtes Gerät zügig.
Windows 10 und 11 haben die alte Netzwerkübersicht entfernt. Du kannst aber im Windows‑Explorer die Ansicht „Netzwerk“ öffnen und die Spalten IP‑Adresse und MAC‑Adresse einblenden. Das zeigt dir direkt, welche Geräte verbunden sind und liefert wichtige Daten zur Zuordnung.
Alternativ bleibt dein Router die zentrale Quelle. Viele Router, etwa eine Fritzbox, listen unter Heimnetz > Netzwerk alle verbundenen Geräte mit ihren Adressen. Für eine visuelle Darstellung kann Netgear Genie weiterhin helfen und Verbindungen als Diagramm zeigen.
Im Artikel lernst du, welche Methode du je nach Situation wählst, wie du Konflikte erkennst und deine Heimstruktur sauber dokumentierst. So kannst du dein netzwerk finden und besser verwalten.
Das Wichtigste zusammengefasst
- Aktiviere IP‑ und MAC‑Spalten im Windows‑Explorer für schnelle Übersicht.
- Der Router zeigt alle aktiven Verbindungen und eignet sich als zentrale Quelle.
- Netgear Genie bietet eine grafische Karte, aber es hat Grenzen unter Windows 10/11.
- Dokumentiere statische Adressen im Router, um Konflikte zu vermeiden.
- Wähle Methode je nach Gerät und Situation, um Daten zuverlässig zu erfassen.
Dein Ziel und die Voraussetzungen: Was du für die Suche im lokalen Netzwerk brauchst
Bevor du mit der Suche startest, solltest du das genaue Ziel und die nötigen Voraussetzungen klären.
Ziel: Du willst alle aktiven IPs im lokalen netzwerk erfassen, damit du Geräte zuverlässig adressieren, Freigaben ansteuern und Fehler schnell eingrenzen kannst.
Voraussetzungen: Ein Windows‑10/11‑PC mit Zugriff auf den Explorer und Login‑Daten für deinen router. Prüfe Subnetz und Gateway, damit die Liste vollständig wird.
Unterscheide deine interne Adressierung von der öffentlichen ip-adresse. Diese ist wichtig für Fernzugriff, Portfreigaben und Sicherheitsbewertungen rund um dein Internet.
- Admin‑Rechte sind oft nötig, um Router‑Interfaces zu lesen.
- Der Netzwerkerkennungsdienst muss aktiv sein, damit der Explorer Geräte anzeigt.
- Optional: Netgear Genie oder ähnliche Tools für grafische Übersichten vorbereiten.
„Kläre Ziel und Zugangsdaten, bevor du Geräte systematisch auflistest.“
ip adressen im heimnetzwerk finden: Schritt-für-Schritt
Dieser Abschnitt zeigt dir kompakt, welche Wege zusammenwirken, damit du dein netzwerk schnell überblickst und verlässliche daten sammelst.
Kurzübersicht:
- Explorer: Öffne Windows+E, wähle „Netzwerk“, aktiviere Ansicht → Details und blende die Spalten IP-Adresse und MAC‑Adresse ein.
- Router: Bei einer Fritzbox öffnest du Heimnetz → Netzwerk und liest alle erkannten Geräte mit zugewiesener adresse und Namen ab.
- Eingabeaufforderung: Tippe ipconfig (eigene ip-adresse, Subnetz, Gateway), dann arp -a für den ARP‑Cache; optional ping -t für Erreichbarkeitstests.
- Tools: Netgear Genie zeigt Topologie, Angry IP Scanner scannt Bereiche, SolarWinds IP Address Tracker verwaltet bis 254 Adressen.
Du startest mit dem Explorer für einen schnellen Blick, nutzt den Router für die vollständige Liste und validierst per eingabeaufforderung. So ordnest du geräte netzwerk‑einträge zu und differenzierst lokale Einträge von der öffentlichen ip-adresse für Remote‑Zwecke.
IP-Adressen über den Windows-Explorer anzeigen
Mit wenigen Klicks zeigt der Explorer erkennbare Geräte und ihre Kennungen übersichtlich an. Das ist ideal für einen schnellen Check, bevor du zu tieferen Scans übergehst.
Explorer öffnen und Netzwerk‑Ansicht
Drücke Windows+E und wähle links Netzwerk. Unter Windows 10 gehst du auf Ansicht → Details, unter Windows 11 auf Anzeigen → Details.
Spalten für Adresse und MAC einblenden
Rechtsklicke in die Kopfzeile und setze Häkchen bei IP‑Adresse und MAC‑Adresse. Entferne bei Bedarf Spalten wie Kategorie oder Arbeitsgruppe, damit die wichtigsten Informationen sichtbar bleiben.
Einträge richtig interpretieren
Gleiche IP und gleiche MAC bedeuten dasselbe Host‑Gerät. Mehrere Einträge mit identischer Kombination zeigen oft verschiedene Dienste desselben Geräts, nicht mehrere physische Geräte.
Grenzen dieser Methode
Der Explorer listet nur Geräte, die per WSD/SSDP erkannt werden. Switches, viele Router oder unsichtbare Infrastruktur bleiben verborgen.
- Windows+E → Netzwerk → Ansicht/Anzeigen auf Details
- Kopfzeile → IP‑Adresse & MAC‑Adresse einblenden
- Unnötige Spalten ausblenden für bessere Lesbarkeit
„Der Explorer ist ein schneller Check, ersetzt aber keine vollständige Router‑ oder Scanner‑Übersicht.“
Alle Geräte im Router sehen: Fritzbox und andere Router
Der Router ist die zuverlässigste Quelle, um eine vollständige Übersicht über dein netzwerk zu bekommen. Öffne das Webinterface, melde dich an und nutze das Geräte‑ oder Netzwerk‑Menü, um die aktuelle Liste zu prüfen.
Fritzbox: Heimnetz > Netzwerk aufrufen
Melde dich an deiner Fritzbox an und klicke links auf Heimnetz > Netzwerk. Rechts erscheint eine Übersicht mit allen erkannten Geräten samt ihrer aktuellen ip und Bezeichnung.

Andere Router: Menübereiche wie „Geräte“, „Netzwerk“ oder „LAN“
Bei anderen Herstellern suchst du im menü nach Punkten wie „Geräte“, „Netzwerk“ oder „LAN“. Diese Sektionen zeigen aktive Verbindungen, MACs und Verbindungsart.
Statische IP vergeben für stabile Verbindungen
Prüfe die DHCP‑Leases in den einstellungen und lege für NAS, Drucker oder wichtige Geräte statische Werte oder DHCP‑Reservierungen an. So verhinderst du, dass sich Adressen ändern und Dienste unterbrochen werden.
Dokumentiere pro Gerät Name, MAC, ip, Zweck und Standort für spätere Verwaltung.
IP-Adressen per Eingabeaufforderung ermitteln
Die Eingabeaufforderung liefert schnelle Antworten, wenn du die Struktur deines lokalen netzwerk prüfen willst.
ipconfig zeigt dir deine eigene ip-adresse, Subnetzmaske und das Standard‑Gateway. Notiere diese Werte. Anhand der Maske erkennst du das Adress‑Spektrum (bei /24 etwa 192.168.1.0 bis 192.168.1.255) und die Broadcast‑Adresse.
Mit arp -a siehst du eine direkte liste der zuletzt kommunizierten geräten im Subnetz. Die Ausgabe enthält zugehörige MAC‑Werte und aktuelle adress‑Zuordnungen. So erhältst du schnell einen praktischen Überblick ohne zusätzliche Tools.
Optional startest du ping -t zu einem Ziel, um Erreichbarkeit und Latenz über längere Zeit zu prüfen. Das hilft, Paketverlust zu erkennen und stabile Verbindungen zum internet oder zu lokalen Servern zu überprüfen.
Diese Befehle sind leichtgewichtig, GUI‑unabhängig und eignen sich ideal zur schnellen Validierung vor einem tieferen Scan.
| Befehl | Nutzen | Typische Ausgabe |
|---|---|---|
| ipconfig | Eigene ip‑adresse, Maske, Gateway | IPv4: 192.168.1.10, Maske: 255.255.255.0 |
| arp -a | Liste letzter Nachbarn mit MAC | 192.168.1.5 — 00-11-22-33-44-55 |
| ping -t | Dauercheck auf Erreichbarkeit und Latenz | Antwortzeit: 4 ms, Paketverlust: 0% |
Dokumentiere die Ergebnisse sofort und kombiniere die Konsole mit Router‑Listen oder Scannern, wenn du eine vollständige Inventur deiner geräte erstellst.
Netzwerk-Scanner und IPAM-Tools für mehr Details
Für tiefere Einsichten nutzt du spezialisierte Scanner und IP‑Management‑Tools, die mehr als nur aktive Hosts zeigen.
Netgear Genie erzeugt automatisch eine grafische Karte deines netzwerks. Die Übersicht zeigt dir geräte und Verbindungen in einem Diagramm. Zwar wird das Tool nicht mehr aktiv weiterentwickelt, doch es hilft noch oft unter Windows 10/11 zur schnellen Orientierung.
Angry IP Scanner ist Open Source und scannt Bereiche schnell. Du siehst aktive Hosts mit Hostname, MAC, Ping‑Zeit und offenen Ports. Exporte nach CSV/TXT/XML erleichtern Dokumentation und weitergehende daten‑Analysen.
SolarWinds IP Address Tracker verwaltet kostenlos bis zu 254 Einträge. Er erkennt Konflikte, listet Subnetze und zeigt freie adresse‑Bereiche an. Das ist praktisch, wenn du viele Geräte übersichtlich behalten willst.
- SolarWinds IPAM, ETS, NPM und UDT bieten professionelle Funktionen: DNS/DHCP‑Integration, Subnetz‑Assistenten, Topologie‑Karten und Warnungen.
- Achte auf einheitliche einstellungen (Scan‑Bereiche, Credentials), damit Ergebnisse vergleichbar bleiben.

Nutze Scanner und IPAM ergänzend zum router‑Interface, um vollständige informationen und belastbare details zu erhalten.
Geräte identifizieren und die Liste verstehen
Eine saubere Liste macht dein netzwerk übersichtlich und handhabbar. Beginne mit einer kurzen Kontrolle: verknüpfe jede adresse in deiner Liste konsequent mit der physischen Hardwarekennzeichnung.
IP vs. MAC‑Adresse: Zuordnung und Zuverlässigkeit
Die MAC bleibt die stabilere Identität eines geräts. IP‑Werte wechseln bei DHCP; verlass dich daher primär auf die MAC und auf Hostnamen.
Nutze Hersteller‑Präfixe (OUI) zur schnellen Klassifikation. Scanner liefern oft Port‑Infos, die helfen, NAS, Smart‑TVs oder Drucker eindeutig zuzuordnen.
Doppelte oder wiederkehrende Einträge richtig deuten
Mehrfachnennungen mit identischer Kombination bedeuten meist denselben Host mit mehreren Diensten.
- Behandle solche Duplikate nicht als neue geräte.
- Wenn eine Kombination mehrfach auftaucht, notiere Dienst und Port statt einen neuen Eintrag anzulegen.
- Standardisiere Namen im Router und auf Endpunkten, um Verwechslungen zu verhindern.
Dokumentiere pro Eintrag Rolle, Standort und Verantwortlichen. So bleibt deine liste auch bei Änderungen transparent und leicht erweiterbar.
„Ordnung in der Zuordnung reduziert spätere Fehlersuche und spart Zeit.“
Sicherheit und Best Practices im Heimnetzwerk
Mit einfachen Maßnahmen senkst du Angriffsflächen und behältst die Kontrolle über dein netzwerk. Priorisiere Schutz, bevor viele neue Geräte dauerhaft verbunden sind.
Whitelist und Benachrichtigungen: neue, unbekannte Geräte erkennen
Richte auf deinem router oder in IPAM-Tools Whitelists und automatische Warnungen ein. So siehst du sofort, wenn ein unbekanntes Gerät auftaucht.
Vorteile:
- Neue Verbindungen lösen sofort Meldungen aus.
- Du reagierst schnell, bevor sensible daten betroffen sind.
BYOD und IoT im Blick behalten: Segmentierung und Vergabe von Adressen
Segmentiere Gäste, IoT und Workstations in separate VLANs oder Netzbereiche. Weise klare Adressräume zu und sperre unnötige Zugriffe.
Nutze DHCP‑Reservierungen oder IPAM‑Funktionen, um Konflikte zu vermeiden und Transparenz zu schaffen.
Wann IPv6 eine Rolle spielt und was sich ändert
Plane Dual‑Stack, prüfe Privacy Extensions und kontrolliere Portfreigaben am internet-Gateway. Die öffentliche ip-adresse und IPv6‑Richtlinien beeinflussen Erreichbarkeit und Exponierung.
Definiere klare Prozesse für den Fall von Auffälligkeiten: Gerät isolieren, Passwörter ändern und Firmware prüfen.
Fazit
Am Ende hast du einen klaren Ablauf: Nutze den Explorer für den schnellen Blick, das router-Interface für vollständige Leases und die Konsole (ipconfig, arp, ping) für präzise Prüfungen.
Ergänze mit Tools wie Netgear Genie, Angry IP Scanner oder SolarWinds, um tiefere details zu sammeln und Dokumentation zu automatisieren. Setze bei Bedarf auf IPAM‑Funktionen.
Behalte sicherheit im Fokus: Whitelists, Warnungen und regelmäßige Audits. Kontrolliere die öffentliche ip-adresse für Exponierung im internet und regle Zugriffe gezielt.
So findest du Ordnung in deinen geräte-Listen, optimierst Verwaltung und verlierst keine wichtigen informationen.
