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Von Handvermittlung zu 5G: 65 Jahre Mobilfunk-Netze in Deutschland

Von Handvermittlung zum 5G Mobilfunk

Der Start der Mobilfunk-Netze in Deutschland war dabei 1958 mit dem Start des A-Netzes. Die Post ging damit den Schritt hin zu einem einheitlichen Netz in Deutschland. Auch davon gab es schon einzelne Funknetze in den größeren Städten, aber die Technik war nicht einheitlich und konnte daher nur dann genutzt werden, wenn man die passenden Telefone dafür hatte. Mit dem A-Netz wurde die Technik und die Anwahl vereinheitlicht. Mobilfunk ist damit etwas älter als das Internet und das bedeutet auch, dass der Startschuss für die mobile Telefonie komplett anlog erfolgte. Erst mit den D-Netzen Anfang der 1990er Jahr wurde Mobilfunk digital und erreichte damit die Form, die wir auch heute kennen.

In den ersten Jahren funktionierte Mobilfunk dazu noch deutlich anders als wir das aktuell mit Handys und Smartphones gewohnt sind:

  • die maximale Zahl der Teilnehmer war auf etwa 11.000 begrenzt. Mehr Rufnummer waren nicht verfügbar und daher war das erste Mobilfunk-Netz in Deutschland noch sehr eingeschränkt und auf Spitzenpolitiker und Firmen-Chefs begrenzt. 1971 waren die verfügbaren Rufnummern auch bereits vergeben – das A-Netz war also voll.
  • Eine automatische Wahl gab es im ersten mobilen Netz noch nicht. Die Telefone hatten daher auch keine Wählscheibe, sondern es wurde eine direkte Verbindung zum Amt aufgebaut und von dort wurde man per Hand an den gewünschten Anschluss weiter vermittelt. Das „Fräulein vom Amt“ war also im A-Netz noch sehr wichtig.
  • Es gab dazu noch keine automatische Weitergabe in die nächste Funkzelle. Wenn man also die jeweilige Funkzelle verlies, brach Anruf ab und musste neu hergestellt werden.
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Das A-Netz war dazu ein rein analoges Netz und daher nur für Sprachanrufe gedacht. Mobile Datenübertragung war zu dieser Zeit noch kein Thema und auch SMS waren im A-Netz nicht möglich. Diese neuen Formen der Übertragung wurden erst in den 90er Jahren interessant, als die Umstellung der Übertragung auf digitale Technik erfolgte und damit die D-Netze und die E-Netz gestartet wurde, deren grundlegende Techniken wir auch heute noch einsetzen.

Das A-Netz wurde 1977 wieder abgeschaltet und damit endete nach etwa 19 Jahren das erste Mobilfunk-Netz in Deutschland. Die Frequenzen des A-Netzes wurden dabei teilweise im neueren B-Netz weiter verwenden, in den aktuellen Handynetzen spielen sie dagegen keine Rolle mehr.

Mobilfunk ersetzt zunehmend andere Techniken

Mittlerweile ist die Technik deutlich fortgeschritten und vom A-Netz ist technisch nichts mehr übrig geblieben. Es gibt inzwischen wieder 4 Mobilfunk-Netze in Deutschland (wenn auch 1&1 das eigene Handy-Netz erst aufbaut) und die Handynetze ersetzen sogar bereits den normalen Internet-Anschluss zu Hause. Auch Fernsehen wird immer mehr nicht mehr in den TV-Kabelnetzen oder per Satellit übertragen, sondern oft ebenfalls direkt über das Internet ausgeliefert und oft auch direkt auf Handys und Smartphones.

Die aktuelle Datenübertragung erfolgt dabei komplett digital und daher werden nur noch Daten übertragen und keine Anrufe selbst mehr. Die Daten werden dann im Endgerät erst wieder zur jeweiligen Anwendung zusammengesetzt und aus dem Datenstrom wird dann ein Anruf, ein Video, eine WhatsApp oder der Webseite, die man aufgerufen hat. Moderne Handys sind daher in erster Linie mobile Datenempfänger und haben nur noch wenig mit den ersten Telefonen und Mobilfunk-Geräten zu tun.

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Im Gegenteil: bei den ersten A-Netz Telefonen musste man noch Funkkanäle auswählen und die Technik war so schwer, dass sie nur in PWK verbaut werden konnte. Im Kofferraum war dann in der Regel das Funkmodul des Autotelefons verbaut (meistens mehr als 10 Kilogramm schwer) und im Fahrerbereich gab es dann das Rufmodul mit klassischem Telefonhörer und Schalteinheit. Die Technik war dabei fest im Wagen verbaut – mit einem A-Netz Telefon konnte man also nur dann mobil telefonieren, wenn auch das Auto mit dabei war. Von einem Handy und einem transportablen Gerät waren die damaligen Telefone noch weit entfernt.

Heute wiegen moderne Handys und Smartphones selten mehr als 250 bis 300 Gramm und sind daher so leicht, dass sie ohne Probleme mitgenommen werden können. Die Nutzung kann daher überall erfolgen, Voraussetzung dabei ist nur, dass es ein passendes Mobilfunk-Netz gibt. Die Versorgung mit Mobilfunk war damals bereits im A-Netz durchaus hoch. In den späteren Jahren wurden bis zu 80 Prozent Abdeckung in der alten Bundesrepublik erreicht und damit kam man an die Abdeckungsgrade der späteren Netze durchaus heran. Heute haben die LTE/4G Netze in Deutschland einen Versorgungsgrad von um die 99 Prozent und erreichen damit praktisch alle Bundesbürger. Weiße Flecken ohne Versorgung gibt es kaum noch – es gibt nur noch Bereiche mit sogenannten grauen Flecken, in denen nur ein Anbieter Netz hat.

Die Zukunft der mobilen Netz ist auch bereits vorgezeichnet. Aktuell wird an der 6. Generation des Mobilfunk entwickelt (6G) und die Technik soll 2030 einsatzbereit sein. In weniger als 10 Jahren wird es also den Wechsel hin zu 6G geben und dann wird es wieder eine Sprung bei der Datenübertragung, den Netzen und wohl auch bei den 6G Smartphones und anderen 6G Endgeräten geben.

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